Runter kommen sie alle

Der Flug war wunderbar. Landung sauber und ich war froh, dass sich das Auditorium das Klatschen verkniffen hat. Da schäme ich mich immer so fremd. Innerlich klatschen reicht auch. Im Flugahfen J.F.K. gesellt man sich nun in eine Schlange, die an der Imigration endet. Das ist der Punkt der Reise, an dem man keine Witze machen sollte. Die stehen da nicht auf Witze. Ole gebot mir zu schweigen. Habe ich auch und Mr. Sanchez hat fleißig Fingerabrücke von allen Fingern genommen und Fotos gemacht. Ich habe milde gelächelt und dann durften wir einreisen. „Take care“ sagte Herr Sanchez noch und ich hoffte, es war nur eine Floskel. Is ja alles voller Floskeln hier. Der nächste Weg führte zum Gepäckband. Da frötzelt man noch so rum, haha keine Koffer oder Koffer durchsucht und so. Also von den 5 Koffern, die noch aus dem Flieger auf dem Band lagen war keiner meiner. Ach egal ey. Dafür eben in N.Y. Don’t panic. Gesucht und gefunden. Ein Scherzkeks hatte ihn irgendwo hingestellt. Raus aus dem Flughafen und ab ins Taxi. Schöne Fahrt nach Manhattan. Das Affinia Hotel Manhattan ist sehr groß und sehr schön. Krasse Halle und nette Receptionisten. Wasserspender mit Eis und Obst drin. Einchecken kein Problem bis zu dem Moment, wo sie sagt „Floor 16“. Was? 16ter Stock? „I don’t use an Elevator. Please, please a Room upper.“ Nun Floor 4 das geht gut. Da in Amerika anscheinend niemand Treppen geht, musste mir ein Bediensteter, dem man das auch genau ansah, dass er es mit Stairs nicht so hatte, sämtliche Türen  nach oben hin aufschließen. Ich glaube er hatte Angst, er müsse das jetzt immer machen wenn ich hoch will. Oben angekommen Kaffee gemacht in der kleinen Kitchen, die es Dank upgrade in den 4. Floor dazu gab und dann raus in diese Stadt.

  

Es gibt zahlreiche Dinge, die so Landeier wie uns erschlagen können. Wir treten vor die Tür, schwüle Hitze, unbändiger Lärm, Menschen überall und dieser Gestank. Ich bleibe erst mal stehen und versuche biologische und emotionale Anpassung. Ole fragt:“Wollen wir nicht lieber wieder nach oben gehen?“ Wir entscheiden uns also für einen Spaziergang auf der 7th Avenue in Richtung Süden und dazu etwas zu essen. Es ist so 18 Uhr und es geht mit der Zeitverschiebeung von 6 Stunden gut. Es gibt so viele Möglichkeiten etwas zu essen, dass es fast unmöglich erscheint sich zu entscheiden. Einzig der Preis trennt die Spreu vom Weizen. Viel Vegi und Salat und Bio und Trallalla. Wir essen Pizza und Cesar Salad und trinken aus Italien imoprtiertes Bier für 5$. Ich greife sonst immer achtlos zu Bieren, doch hier nicht mehr. 

  
Ein bisschen satt gehen wir also durch New York, genauer Chelsea. Natürlich kann ich die Augen nicht von den Hunden lassen und sehe mir jeden genau an. Die BesitzerInnen auch. Niergends liegen Hinterlassenschaften von Hunden. Mag an den tausend Kameras in der Stadt liegen und an den horenden Strafen oder an der Polizeipräsenz. Wir kommen an einem Geschäft vorbei, in dem das Schaufenster mit Papierschnipseln voll ist und ich lese „Puppies here“ an der Ladentür. Tatsächlich werden dort Welpen verkauft. Ich gehe da rein und sehe zich Rassehunde kleiner und kleinster Größe in Glaskästen. Ich fange fast das Heulen an und verlasse das Geschäft sofort. Hunde in Kästen wie krank. Weiter geht’s durch New Yorks Straßen mit wunderschönen Häusern. Wir kommen zurück zum Hotel und da ist mächtig was los. Gegenüber ist der Madison Square Garden und es spielt U2. Wir lassen das links liegen und bummeln noch etwas in die Dämmerung hinein. Empire State Building ist auch gleich um die Ecke.

  
Souvenir Läden an jeder Ecke und mir fällt auf, dass ich T-Shirts mit I love (Herz) N.Y. peinlich finde. Ansonsten gibt es aber auch nette Sachen. Wackel Obamas oder Freiheitsstatuenkronen oder was weiß ich. Rein in den Supermarkt zwei Bier geholt und wieder zum Hotel zurück. Neun Uhr ab ins Bett. Dieses ist sehr bequem, doch um drei Uhr morgens war ich hellwach und gefährlich.

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