San Francisco- von China Town bis Pier 39

Es ist Freitag, der 1. August. Ich werde wach und haue mir pauschal gleich wieder zwei Paracetamol rein. Das kann ja noch heiter werden. Schlimm erkältet. Egal. Heute unser erster San Francisco Tag. Unser Motto hat sich bis jetzt gut bewährt- alles in Ruhe und nacheinander. Das Wetter ist bedeckt. Das ist hier wohl immer so. Die Sonne zeigt sich erst ab Mittag. Nach den Tagen der Affenhitze bekommt mir das persönlich ganz gut. Hat so 21 Grad. In der Hotellobby führt eine Tür direkt in den … na? Röchtöch, in den Starbucks. Ole holt uns erst mal einen Starterkaffee. Ein bisschen ausruhen noch bevor es los geht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es ein Breakfastfachgeschäft Sam’s Diner. Das ist unser erstes Ziel. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Es ist wie im Fernsehen, man kommt rein und wartet an der Tür und wird an einen Platz geführt. Sehr aufmerksam. Ich bestelle das Omlette-Frühstück „Dirty Harry“ aus der Rubrik „Our Specials“ und habe hohe Erwartungen. Ich werde bei meiner Bestellung gebeten mich zwischen zwei Dingen zu entscheiden, aber ich verstehe immer das Selbe. Sie meinte Tomato oder Potato. Ich nehme Potato. Ole nimmt was amerikanisches, Pancake mit Bouletten und Bacon. Was die Bedienung bringt ist überwältigend und meine Erwartungen werden in vollem Umfang erfüllt. Ich esse alles auf, bin glücklich und es wird bis abends vorhalten. Wir marschieren zur Muni, was die in S.F. ansässige Metro meint. 29Dollar für drei Tage. Wir sind dann mit der Bahn zum Embracadero gefahren. Das ist direkt an der Bay und markiert den Punkt, von dem aus die ganzen Piers abgehen. Es ist 11 Uhr. Voller Entzücken sehe ich sie stehen. Leer und nur auf uns wartend- die Cable Cars. Wir warten bis sie zur Haltestelle kommt, um uns zu holen. Eigentlich kostet eine Fahrt 7 Dollalala, aber alle Cablefahrten sind in der Munikarte mit drin. Glückes Geschick. Wir fahen also Cable Car. In San Francisco, Californien. Das will mir zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig in den Kopf. Straße rauf, Straße runter- ein tolles Erlebnis. Wieder am Embracador angekommen, entdecken wir den Kunsthandwerkmarkt. Bilder, Schmuck, Klamotten, hach einfach lauter schöne Sachen. Ich brülle noch über den Platz, jemand möge mir einen Igel in die Tasche packen. Hat keiner gemacht. Also kaufe ich mir eine schöne Haarspange und ein Armband. Ich bin fröhlich. Wir spazieren zum Pier. Meine Güte, diese Möwen sind ja riesich. Der Kunsthandwerkerdings ist in einen Markt mit essen Übergegangen. Leckere Sachen, viele Meeresfrüchte. Leider nix für den Mann aaaber für die Apu. Wir entscheiden uns wieder Cable Car zu fahren und in China Town auszusteigen. Eine schöne Kirche besichtigt. Kirchen hat es hier, ähnlich wie in N.Y. eine ganze Menge. Dann beginnt China Town. Das ist wie wir finden nicht mit N.Y. zu vergleichen. Man hat nicht so sehr den Eindruck, dass man eine Fassade für Touristen aufrecht erhält, sondern es ist irgendwie authentischer. Krasse Hinterhöfe und wunderschöne Häuser, riesige Geschäfte mit wirklich tollen chinesichen Sachen drin. Auch hier ist das Stadtbild von alten Männern beim Glücksspiel geprägt. Wir kommen an einer, wenn nicht sogar der Glückskeksfabrik vorbei, vor der eine riesige Schlange steht. Wir glauben, man kann sich dort eigene Glückskekse machen lassen. Habe gerade keinen Bedarf an Glückskeksen. Alles fein. Ich kaufe Krimskrams. Ja ich stehe dazu- ich kaufe gerne Krimskrams. In einem Laden hängt ein Drache unter der Decke. Ein Drache, wie in dem Film „Is was Doc?“ in dem Barbra Streisand und Ryan O’Neill mit einem Fahrrad drin stecken und die Straßen S.F. langrasen. Brüllend komisch dieser Film. Wir fahren zu Fishermans Wharf. Meine Güte, da ist vielleicht was los. Voll aber toll. Wir schlendern und sehen zwei englische Akrobatenbrüdern bei ihrer Show zu. Ganz großartig, sehr lustig und unterhaltsam. Ich bin schwer begeistert. Dann kommen die Seelöwen, die Tag für Tag auf dem Pier und im Wasser dümpeln und niemand so recht weiß warum. Wieso liegen die da? Wo sind sie hergekommen? Oder hat sie doch jemand aus touristischen Gründen mit unsichtbaren Fesseln dort fest gemacht? Wie auch immer. Nach dem letzten schweren Erdbeben irgendwann in den 80ern waren sie da. Dann kommen wieder Läden. Auch hier wieder zu betonnen, dass es da nur wenig touristischen Mist gibt. Diese Stadt hat irgendwie Stil. Ich kaufe mir ein Shirt und verdammt ja es ist ein Herz drauf und der Bär, der zu Californien gehört wie der Pacific und die Sonne. Es wird dunkel und wir fahren mit der Bahn in Richtung Hotel. Abends ist sie allgegenwärtig, die bittere Armut. Ich habe noch nie so viele Obdachlose gesehen. Sie sind überall. Wir essen noch eine Kleinigkeit und verschwinden in unser Zimmer. Ich schreibe schön Blog und der Gatte pennt gleich ein. Ich schlafe so naja, habe zwei Panikattacken, weil irgendwer eine Tür knallen lässt und ich denke, es sei ein Erdbeben. Hätte ich bloß früher nicht diesen blöden Film gesehen. Diese Erdbebengeschichte geht mir nicht aus dem Kopf.

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