Reden wir über Los Angeles

Los Angeles ist keine einfache Stadt. Genau genommen ist es überhaupt keine Stadt. Man nehme einen Beutel, packe die Gewerbegebiete von Gelsenkirchen, Dortmund und Duisburg da rein, dann noch die düstersten Ecken von Berlin und noch ein bisschen Strand, Party und Popkultur, dann vergrößert man das Alles um den Faktor zehn und dann kippt man das Ganze aus über eine breite, große  und dröge Fläche (so ähnlich mal in einem Reiseführer von Fabian Walden gelesen). Heraus kommen 80 Vororte auf der Suche nach einer Stadt. Hier leben 13 Millionen Menschen und es erschlägt mich, wie es mich fasziniert gleichermaßen. Keine Ahnung wo anfangen oder aufhören. Ich wette, dass es in dieser monströsen Stadt niemanden gibt, der von sich behaupten würde, L.A. wie seine Westentasche zu kennen. Nicht mal ein Taxifahrer oder eine Taxifahrerin. Man kann schier unendlich mit dem Auto fahren. Nichts hat ein Ende.

Der Morgen beginnt mit Sonne. Wir haben keinen Plan, was wir machen wollen. Verrückt. So viel Zeit zum Vorbereiten und trotzdem. Wir entscheiden uns zunächst gemeinsam zu Ralph’s zum Einkaufen zu gehen. Ich werde erschlagen. So muss es im Himmel sein. Ich kann nicht aufhören durch die Gänge zu gehen und mit offenem Mund zu gucken und ja, auch fast zu weinen. Von allem so viel und so schön. Torten, Sushi, Obst, Gemüse, warme Speisen, Fisch, Fleisch und regaleweise alles, was das Herz begehrt. Ich wollte ein mal was anderes sehen, als immer die selben Sachen bei Rewe und Lidl. Nicht um es zu kaufen, nur um zu sehen, dass es noch etwas anderes gibt. Und es gibt. Der Amerikaner an sich scheint entweder in großen Sippen zu leben, gut Vorrat halten können oder unendlich viel zu essen. Es gibt nichts in klein. Ich sehe immer T.S. und meinen lieben Nachbarn A.H. mit einem riesigen Einkaufswagen durch die Gänge schieben und einkaufen. Viel und groß und lecker für BBQ. Es wäre für sie ein Traum gewesen. Ich liebe Ralph’s. Wir fahren bei noch nicht soo extremem Verkehr zu den Universal Studios. Der Deal war, dort auf dem City Walk zu spazieren und in den Minionsshop zu gehen, nicht aber in die Universal Studios selber. So waren wir da etwas bummeln. Ein Hardrock Cafe bot tolle Einblicke in die Scene und das Highlight war eine von Malcolm Young handgeschriebene Setlist von einem AC/DC Konzert. Ich habe von Ole einen tollen Minionstrinkbecher geschenkt bekommen. Na der ist mal der Hit. Unser Maskottchen sorgt auch heute wieder sehr für Heiterkeit bei den amrikanischen Mitmenschen. Er hat mit der Weile seinen festen Platz eingeklemmt in meiner Gürteltasche. Viele sprechen einen darauf an.“Hey Woody, I like it“ oder „Wow, Woody, he is cool“ oder so. Der Gatte und ich sind irgendwie nicht so die Typen für Urlaubsbekanntschaften. Vielleicht sind wir denen einfach zu deutsch. Wir fahren zurück ins Hotel. Erst mal reden. Was tun? Wohin? Wir entscheiden uns für den Farmer’s Market. Ist ein bisschen wie Hannover Markthalle nur nicht so Schickimicki und draußen. Ganz schön. Ja und nein wir waren nicht beim Walk of Fame und auch nicht beim Theater Dingsbums, aber wir sind noch schön mit dem Auto durch L.A. gecruist. Sunset Boulevard mit Whiskey a go go und so. Dann, mehr weil wir da lang mussten um nach hause zu kommen, Beverly Hills. Schöne Häuser und krasse Sache, aber wie der Gatte so schön sagte: „Würdest du Koldingen mit all den Menschen aufgeben, um hier zu leben?“ Nein, würde ich nicht. Er hat recht. Es ist Nahmittag und das Wetter ist californisch. Wir entscheiden uns für Hotel, chillen am Pool und mal nichts machen. Auch der Grund, warum ich mit dem Blog in Verzug geraten bin. Wir gehen dann noch mal zu Ralph’s und holen uns Abendessen. Fazit: Wenn ich mal viel Zeit und viel Geld habe, dann komme ich in diese faszinierende Stadt zurück und werde sie mir erschließen. Ich bleibe dabei… ich liebe L.A.

PS: Von den seismorgaphisch gemessenen 10.000 Beben im Jahr habe ich keines mitbekommen. Bis jetzt.

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