Yosemite zum Lake Tahoe

Wecker gestellt auf 5.30 Uhr. Absoluter Wahnsinn, da ist es noch nicht mal hell. Stunde später reicht. Wir packen also alles wieder ein. Also wenn mir etwas fehlen wird wenn ich wieder zu Hause bin, ist es, dass ich um das Haus zu verlassen nicht mehr mein ganzes Hab und Gut einpacken muss. Der Tütenkaffee im Zimmer schafft es nur auf eine 3 und wir holen uns noch einen aus der Lobby. Unser Plan war ein Frühstück am El Capitan. Dieser wundervolle Berg, der zum Erdboden einen 90° Winkel bildet, was Menschen aber nicht davon abhält daran hinauf zu klettern. Alles Verrückte. Es ist also noch recht früh und frisch am Tag, dieser stattliche Berg ragt vor uns auf und es gibt Donuts. Ich sehe Rehe, keine Bären. Auch meine erneuten Bärenlockbrunftrufe locken außer Spatzen nichts an. Ich befürchte mich verabschieden zu müssen hier noch mal ein wirklich wildes Tier zu sehen. Nach dem Sattsehen und Sattessen geht es wieder los. Im Grunde müssen wir die Strecke durch den Park über den Tiogapass Richtung Norden wieder zurück. Nächstes Ziel: Die Geisterstadt Bodie, gelegen neben dem Ort mit dem schönen Namen Dog Town. Auf dem Weg dorthin noch ein paar wirklich schöne Berbilder gemacht. Und eins meiner Lieblingsbilder meines Gatten. Die letzte Strecke zu der Geisterstadt geht über eine holperige und staubige Piste (wie sich das gehört). Dann liegt sie da. Ohne Worte. Einst eine Blüte des Goldbergbaus und dann schlagartig Anfang des 20. Jahrhundert von den Bewohnerinnen und Bewohnern verlassen. Bums. Alles so wie es war. Man hat im Grunde nichts verändert, alles belassen wie es war. Zu Hochzeiten lebten dort 10.000 Leute. Es gab alles und einiges ist noch gut erhalten. Vor allem Schrauben, alte Eimer, Autos, Kanister, Sägeblätter. Es soll ziemlich heiß hergegangen sein in der Gemeinde. „Leb wohl Gott, ich gehe nach Bodie“ soll ein junges Mädchen vor ihrer Abreise in die Goldgräberstadt gesagt haben. Der Besuch hat sich voll und ganz gelohnt. Und nun sieht unser Mietfahrzeug auch endlich nach einer Rundreise aus. Schön dreckig. Auf dem Weg zum Lake Tahoe schnippeln wir kurz noch mal den Bundesstaat Nevada ein-zwei Mal und sind dann bis zum Ende unserer Reise endgültig in Kalifornien. Der Lake Tahoe ist ein riesiger See inmitten von Wäldern. Ganz wunderhübsch. 35 km lang und 19 km breit. Man bekommt gleich Böcke zum Bötchen fahren. Ich bin hin und her gerissen, denn 300 Meter weiter ist ja auch wieder Nevada und im Grunde die letzte Casino-Chance. Es gibt einen schönen Strand und gleich davor steht unser Hotel. Es gibt einen Pool und ich habe die nächsten zwei Tage nichts, NICHTS! vor. 🙂 Wir suchen uns eine schöne Lokalität für das Abendessen. Beste Pizza, selbstgebrautes Bier, alles schön. Auf dem Rückweg kommen wir bei Heidi vorbei. Ein reines Frühstücksdingsda. Das hat von 6am bis mittags auf. Da fragt man sich, wie die sich das leisten können. Wir haben den Rest des Abends damit verbracht amerikanisches Fernsehen zu gucken. Dauerwerbesendungen und solch tolle Dinge. Es macht sich schon etwas Abschiedswehmut bemerkbar.

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