Yosemite National Park

Ich kann im Augenblick, wo ich hier am Pool sitze und mal nichts tue, nicht sagen, der wie vielte National Park es ist, den wir heute besuchen. Wir wollen gern eine der Ersten sein, da der Yosemite N.P. sehr beliebt und voll ist. Wir stehen um 6am auf. Ja, das ist früh. Ausschlafen werde ich wohl nie mehr können. Wir kommen nach wenigen Meilen in der Park. Ein Schrat mit ausgesprochen guter Laune beschert uns eine Karte und eine N.P.-Zeitung in deutscher Sprache. Bloß keine Bären angrinsen, hinlegen und beten. Pumas schlagen, falls sie zu nahe kommen oder so ählich. In den vergangen Wochen waren wir (bis auf das Death Valley) immer irgendwie oben und haben runter geschaut. Heute ist das umgekehrt. Wir sind unten und gaffen rauf. Gibt auch hohe Berge hier. Und schön sind sie auch noch. Die Waldbrandgefahr ist hoch high. Very high! In den USA brennen in 17 Bundesstaaten die Wälder. Hier haben wir auch schon vereinzelt kleine Brände gesehen. Wir fahren an einem Punkt vorbei, an dem trotz der frühen Stunde schon zahlreiche Auto stehen. Der beste Platz zum Bestaunen der großen Felswand des El Capitan. Ein wunderschöner Berg. Wir fahren vorbei, es kommt keine solche Stelle mehr und die Straßen sind hier One Way. Wir nehmen uns diesen Ort für morgen vor, da wir dort auf dem Weg zum Lake Tahoe wieder vorbei kommen. Uns läuft knapp ein Reh vor das Auto. Nein kein Bär. Ich nehme es vorweg, wir haben auch keinen gesehen. Wir halten an einer Einbuchtung und gehen ein Stück in den Weg hinein. Ich mache Fotos von einem Hirsch oder so etwas. Die fressen einem hier fast aus der Hand. Der nächste Parkplatz mit Bushaltestelle wird angefahren und wir lassen uns zu Kaffee Shutteln. Ich esse ein dänisches Blätterteigteilchen. Das Fett werde ich für den Rest des Tages nicht mehr von den Händen abbekommen. Dann fahren wir mit dem Bus weiter. Der Park ist riesig groß und das Tal ist nur ein kleiner Teil. Das kann man sich nicht an einem oder zwei Tagen ansehen. Aber es gibt viele Stellen, an die man sich fahren lassen kann, um dann ein bisschen zu wandern. Morgens ist es noch schön kühl. Es ist landschaftlich ein bisschen wie in den Alpen. Viel Nadelgehölz, dadurch schöner Schatten. Im Grunde ist der N.P. ein Wasserpark. Wasserfälle hier und da und alles voll mit Seen und mit Flüsschen. Nicht Ende August. Die Natur hat sich in den letzten Monaten, seit der Schnee geschmolzen ist verschwendet und alles gegeben. Neues Wasser kommt erst wieder, wenn der Schnee des Winters geschmolzen ist. Man kann sehen, wo das Wasser für gewöhlich ist. Ich finde das sehr spannend. Die deutsche Touristin vor uns findet, dass das bei Google aber anders ausgesehen hat. Ich bin manchmal froh, dass ich nur einer Sprache mächtig bin und das ganze andere Gemecker nicht auch noch verstehe. Wir wandern. Eine krasser Weg, der mich an tschechische Märchenfilme erinnert, in denen verzauberte Prinzen in Wäldern in Bärengestalt wohnen. Riesige Steine, um die man rum gehen muss. Es kommt eine Truppe auf Pferden den Weg herunter und ich danke, dass ich nicht auf dieser Tour mit dem Gaul Slim reiten musste. Die Tiere hatten wirklich Mühe. Die Bäume die hier stehen sind keine Mammutbäume, aber doch schon riesig. Bei uns habe ich solche Riesen noch nicht gesehen. Der Teil von Yosemite, in dem es die uralten Riesenbäume gibt, ist leider wegen Restaurierungen 2015 gesperrt. Mir reichen diese hier auch. Der Rundweg den wir gehen, führt zum Mirror Lake. Also hätte uns zum Mirror Lake geführt, wenn es ein Lake gegeben hätte. Ich habe aber ein Bild geschossen, der eine Illusion dieses Sees zulässt. Sich spiegelnde Berge in einer Pfütze. Dafür sind wir schön in dem Seebecken umhergegangen. Zurück an der Bushalte sind wir zu den Wasserfällen gefahren. Also wo reißende Flüsse runterrauschen. Sonst. Ich hatte Mühe, dem Ole die Stelle zu zeigen, an der ein winziges Rinnsal floss. Wir sind zum Visitor Center und sind durch eine Ausstellung zur Entstehung der Gegend gegangen. Ist ja alles englisch. Habe ich mir nicht erschließen können. Dann kam eine Durchsage für einen 25 minütigen Film über Yosemite. Den haben wir uns angesehen. Der Film war großartig. Ich habe fast geweint. Er zeigt einen langen Weg und fiesen Kampf einzelner Menschen diesen Teil der Erde zu schützen. Dies war an unterschiedliche Punkten der Geschichte auch bitter nötig, denn andernfalls gäbe es diesen National Park in der Form nicht. Ich habe leider nicht alles verstanden, aber ein Mann namens John Miur kam in die Sierra Nevada, erforschte sie und lud President Roosevelt 1904 auf eine Campingtour durch den Park ein. Dieser, von der Region begeistert, ernannte ihn zum National Park. Das war nötig, denn der Film zeigte Bilder von der damaligen kommerziellen Nutzung und Ausbeutung durch das Abholzen der Bäume. Da stehen zwanzig und mehr Leute auf dem abgesägten Stumpf eines Baumes. Dann gab es Zeiten, in denen der Park von den Buffalo Soldiers bewacht wurde und später dann bis heute gibt es den Ranger. Ausgestattet mit einer ungeheueren Freundlichkeit und Liebe zu dieser Natur begleiten sie die Menschen durch die N.P.’s der USA. Toller Job. Yosemite hat viele Campingplätze und zur Zeit alle voll. Deshalb gibt es auch gute Einkaufsmöglichkeiten. Heute kochen wir Nudeln mit Tomatensoße und Parmesan. Das fehlt mir hier. Nudeln. Komisch auch, dass die ihre Nudeln höchsten in 345 Gramm Packungen verkaufen. Verrückt. Wir finden, dass wir für diese Jahreszeit wieder ein mal viel Glück haben. Es ist nicht so voll, wie es sicher an anderen Tagen ist, wenn sie in den Park niemanden mehr rein fahren lassen, weil es keine Parkplätze mehr gibt. Auch das Shuttlebusfahren ist ein vergnügen. Um 3pm sind wir zurück. Zeit für Müßiggang. Waren auch lange unterwegs. Ich koche lecker, es gibt noch Salat dazu und eine winzige Flasche des kalifornischen Weines, den es bei Rewe für 3,99 Euro gibt. Verrückt. Es gibt bei uns kalifornische Weine bei zum Beispiel Penny für 1,79 Euro. Hier ist der Wein unwahrscheinlich teuer. Die Spanierinnen rufen wieder an. Ich verstehe das nicht. Gute Nacht.

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