Tusayan- Der GRAND  Canyon

Ich werde wach und wundere mich über das Geräusch. Es regnet. Ich kriege einen alles vernichtenden Hals. Es kann doch nicht angehen! Wir sind in Tusayan, einem gemachten Ort für Turisten und Turistinnen. Der Weg zum Eingang des Grand Canyon N.P. ist 4,4 Meilen entfernt. Wir wollen früh los. Ich stehe mit dem Atoschlüssel vor dem Wagen und drücke auf den „Aufknopf“. Nix. Ich kriege das Auto nicht auf. Keine einzige Tür. Ich hole den Mann. „Ole, das Auto geht nicht auf“. „Du musst am Griff ziehen“. Ach was. Ich ziehe die ganze Zeit am Griff. Er lacht sich tot. Ich stehe am falschen Wagen. Genau der Gleiche steht direkt neben unserem. Sehr witzig Herr Märtins. Wir fahren zunächst in den Park hinein (und wieder danke an Familie M.). Der Regen hört nicht auf und das zieht meine Laune arg in Mitleidenschaft. Ich habe keine Regenkleidung. Wir kaufen für 17 Dollar G.C. Regenponchos in blau. Das Prinzip im G.C. ist so, dass es in der Sommerzeit nicht möglich ist mit dem eigenen Wagen durch den Park zu fahren. Einfach zu viel Andrang. Man fährt mit Bussen. Diese haben Haltestellen und man kann ein-und Aussteigen wie mann will. Wir kaufen erst mal Kaffee. Der Park ist um diese Zeit noch nicht so voll. Eigentlich ist es überhaupt nicht voll. Gegen 11 Uhr kommen wohl die Busse aus Las Vegas und so, dann soll es voller werden. Nun ist es aber erst 9. Wir entscheiden uns zunächste ein Stück zu gehen. Direkt an der Canyonkante entlangführt führt über die gesamte Strecke ein Weg. Wir sehen zum ersten mal den Canyon. Es ist im Grunde unmöglich das zu beschreiben. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Fotos können es nicht abbilden, weil 2D einfach nicht dafür taugt. Es hat zu regnen aufgehört. Mir ist nach weinen zu mute- vor Glück. Wir gehen ein paar Kilometer am Rande. Direkt runter schauen ist anfangs schwierig. Es ist überwältigend. Wir fahren ein Stück mit dem Bus. Der Weg schlängelt sich an der Kante entlang und der Blickwinkel verändert sich immer zu. Es geschieht ein Wunder. Die Sonne kommt raus. Die graue Masse der Gesteine explodiert förmlich in zich Farben. Wir drapieren uns an die Kante eines Steins. Man kann sogar mal einen Moment mit sich unter dieser Umgebung alleine sein. Wir begegnen einem Amerikaner mit seiner Frau und seinem Hund. Er lässt uns wissen: „We are American and this is ours. You’re welcome“. Danke. Ach ja und im übrigen habt ihr Amerikaner den Ureinwohnern dieses Land weggenommen. Egal. Seine Gattin beschwichtigte dann noch mit den Worten: „You have the Alps“. Ja das ist richtig. Wir sind vier Stunden durch den Grand Canyon gelaufen und dann ist es auch fertig. Mehr geht nicht. Wir fahren mit dem Bus zurück zum Auto. Unser Weg führt uns noch an einen besonders schönen Aussichtspunkt, den Desert View. Es geht weiter in den Norden Richtung Utah. In Tuba City lernen wir von einem Indianer, das „Hallo“ in seiner Sprache „Jate“ heißt (wie auch immer das geschrieben wird). Wir wollen nach Bluff. Ein Ort mit 322 Seelen. Wichtig zu wissen, in Utah werden die Uhren wieder umgestellt. Mein Mobilphone tut dies von allein. Das ist gut. Es wird uns eine Stunde geklaut, dafür können wir den Sonnenuntergang sehen. Die Landschaft hat sich von Tusayan bis nach Bluff mehrfach gewandelt. Nicht zu fassen, was da alles an Brocken und Felsen und Steinen aus dem Boden ragt. Wir sind in der Gegend des Monument Valley. Auch hier hatte es in den letzten Tagen wohl stark geregnet. Das passiert hier auch nur so 2 mal im Jahr. Vorteil- es grünt. Nachtei- es hat Mücken! Das Hotel ist ein Traum, das Desert In. Wir gehen in das Restaurant und essen lecker zu Abend. Das war auch nötig- so viel Natur macht hungrig. Utah- im Restaurant kein Bier.