Leb wohl Amerika- Bis zum nächsten Mal

Das Hotel verfügt über einen kostenlosen Shuttleservice zum Flughafen. Käffchen und ab geht’s. Einchecken und dann, wie auf jeder Reise, warten. Mein Gatte kauft uns für die letzten Dollar eine Hershi’s Schokolade. Und ich bekomme ein Neckpillow geschenkt. Uns erwarten elf Stunden Flug zurück nach Frankfurt. Keine Komplikationen. Alles schön.

That’s it!

Danke für’s Lesen, für die Kommentare. Danke an alle, die uns diese Reise ermöglicht haben. Für’s Hüten der Hunde, Bringen, Holen, Buchen, die Tipps und so weiter.

Die nächste Reise und der nächste Blog kommt bestimmt. Ganz bestimmt 😉

Sonntag- Zurück nach San Francisco

Ich wache auf. Es ist das 17. Bett, in dem ich auf der Reise übernachtet habe. Eins fehlt noch. Die Nacht vor dem Abflug zurück nach good old Germany. Wir packen und fahren über Sacramento Richtung San Francisco. Hier gibt es so etwas wie Sonntag glaube ich nicht. Es ist in Ballungszentren immer voll. Wir fahren also nach San Francisco über die Oaklandbridge. Von dort aus kann man noch mal die Golden Gate Bridge sehen und die Stadt. Für heute stehen nicht mehr viele Punkte auf dem Programm. Das 18. Bett steht im El Rancho Inn nahe dem Flughafen. Beim Einchecken gibt es zum ersten Mal einen kleinen Zwischenfall. Der Mister findet unsere Reservierung nicht. Diese Umlaute können aber auch ein Fluch sein. Er findet uns dann eben mit „ä“ oder so und wir beziehen unser Zimmer. Alles was wir über die Wochen mit uns geführt haben wird auf zwei Betten ausgebreitet und in die Koffer gepackt. 23 kg pro Person. Alles kommt mit außer der blöde Föndiffusoraufsatz, den ich für eine solche Reise dann nicht wieder mitnehme. Gibt doch nichts über einen eigenen Fön. Wir müssen den heißgeliebten Ford mit Satellitenradio bei Alamo zurückgeben. Wir fahren zum Flughafen und die Rückgabe geht echt unkompliziert.  Wir checken schon mal ein und reservieren uns Plätze im 380er für den nächsten Morgen. Da das Hotel nun mal in der Nähe ist und nicht im Kern von S.F. finden wir erst keinen Taxifahrer, der uns zum Hotel fahren will. Frechheit. Es erbarmt sich einer. Im Hotel gehen wir eine Kleinigkeit essen. Abends gibt es dann die American Ninja Warriors im Fernsehen. Krass.

Lake Tahoe

Nun ist es nach ausgiebigem Ausschlafen amtlich. Dies ist unser letzter Urlaubstag ganz ohne Packen, Autofahren oder sonst was. Wir entscheiden uns bei Heidi zu frühstücken. Das mag niemanden verwundern. Hatte ich mich gestern noch gefragt, wie man sich ein reines Frühstückslokal leisten kann, bekommen wir die Antwort schon vor der Türe. Da gibt es einen Wartebereich, in dem die Leute auf einen Tisch warten. Man meldet sich an und wartet bis man aufgerufen wird. Zum Glück kann man sich schon mal einen Kaffee nehmen. Wir bekommen dann auch einen Tisch. Alles so kleine Nieschen, ganz bezaubernd. Der Amerikaner mag es glaube ich schon auch mal gern europäisch. Dabei spielt jetzt das Land keine soo große Rolle. Bei Heidi kann man an Deko alles finden. Da steht das Schwarzwaldmädel neben den holländischen Holzschuhen und auch sonst wird alles schön zu einer Kulisse vermischt. Ganz lustig eigentlich. Es gibt spanisches Omelett und krassen Kakao und riesige Pancakes mit Erdbeeren. Satt! Der Tag wir heute aus-nahms-los zum chillen gebraucht. Pool und Pizzareste vom Vortag. Sonnen und baden. Auch mal schön. Keine Ahnung, woher ich dafür überhaupt die Ruhe nehme. Sonst bin ich zu dieser Zeit schon 10 km gelaufen. Bei Safeway gegenüber noch ein bisschen eingekauft und trotz des in Amreika üblichen Alkoholtrinkeverbots in der Öffentlichkeit am Strand ein Pils genossen. Wunderschön mit Sonnenuntergang und allem Schicki-Schnack. Zeitgleich fand am Strand eine Hoczeit statt und wir beobachten das Hochzeitspaar bei der Erstellung der Hochzeitsfotos in der untergehenden Sonne. Weil das lokal des gestrigen Abends wirklich gut war gehen wir dort wieder essen. Wir bestelen solch riesgies Essen, wo unten Nachos zum Liegen kommen und oben drauf allerlei an Hähnchen und Mais und Jalapnios drauf kommt. Irre. Zu guter Letzt wieder amerikanisches Fernsehen. Dr. Jeff der Tierarzt in den Rocks Mountains und eine Folge mit diesem Typen, der Baumhäuser baut. Zu Hause gibt es dann wieder D-Max.

Yosemite zum Lake Tahoe

Wecker gestellt auf 5.30 Uhr. Absoluter Wahnsinn, da ist es noch nicht mal hell. Stunde später reicht. Wir packen also alles wieder ein. Also wenn mir etwas fehlen wird wenn ich wieder zu Hause bin, ist es, dass ich um das Haus zu verlassen nicht mehr mein ganzes Hab und Gut einpacken muss. Der Tütenkaffee im Zimmer schafft es nur auf eine 3 und wir holen uns noch einen aus der Lobby. Unser Plan war ein Frühstück am El Capitan. Dieser wundervolle Berg, der zum Erdboden einen 90° Winkel bildet, was Menschen aber nicht davon abhält daran hinauf zu klettern. Alles Verrückte. Es ist also noch recht früh und frisch am Tag, dieser stattliche Berg ragt vor uns auf und es gibt Donuts. Ich sehe Rehe, keine Bären. Auch meine erneuten Bärenlockbrunftrufe locken außer Spatzen nichts an. Ich befürchte mich verabschieden zu müssen hier noch mal ein wirklich wildes Tier zu sehen. Nach dem Sattsehen und Sattessen geht es wieder los. Im Grunde müssen wir die Strecke durch den Park über den Tiogapass Richtung Norden wieder zurück. Nächstes Ziel: Die Geisterstadt Bodie, gelegen neben dem Ort mit dem schönen Namen Dog Town. Auf dem Weg dorthin noch ein paar wirklich schöne Berbilder gemacht. Und eins meiner Lieblingsbilder meines Gatten. Die letzte Strecke zu der Geisterstadt geht über eine holperige und staubige Piste (wie sich das gehört). Dann liegt sie da. Ohne Worte. Einst eine Blüte des Goldbergbaus und dann schlagartig Anfang des 20. Jahrhundert von den Bewohnerinnen und Bewohnern verlassen. Bums. Alles so wie es war. Man hat im Grunde nichts verändert, alles belassen wie es war. Zu Hochzeiten lebten dort 10.000 Leute. Es gab alles und einiges ist noch gut erhalten. Vor allem Schrauben, alte Eimer, Autos, Kanister, Sägeblätter. Es soll ziemlich heiß hergegangen sein in der Gemeinde. „Leb wohl Gott, ich gehe nach Bodie“ soll ein junges Mädchen vor ihrer Abreise in die Goldgräberstadt gesagt haben. Der Besuch hat sich voll und ganz gelohnt. Und nun sieht unser Mietfahrzeug auch endlich nach einer Rundreise aus. Schön dreckig. Auf dem Weg zum Lake Tahoe schnippeln wir kurz noch mal den Bundesstaat Nevada ein-zwei Mal und sind dann bis zum Ende unserer Reise endgültig in Kalifornien. Der Lake Tahoe ist ein riesiger See inmitten von Wäldern. Ganz wunderhübsch. 35 km lang und 19 km breit. Man bekommt gleich Böcke zum Bötchen fahren. Ich bin hin und her gerissen, denn 300 Meter weiter ist ja auch wieder Nevada und im Grunde die letzte Casino-Chance. Es gibt einen schönen Strand und gleich davor steht unser Hotel. Es gibt einen Pool und ich habe die nächsten zwei Tage nichts, NICHTS! vor. 🙂 Wir suchen uns eine schöne Lokalität für das Abendessen. Beste Pizza, selbstgebrautes Bier, alles schön. Auf dem Rückweg kommen wir bei Heidi vorbei. Ein reines Frühstücksdingsda. Das hat von 6am bis mittags auf. Da fragt man sich, wie die sich das leisten können. Wir haben den Rest des Abends damit verbracht amerikanisches Fernsehen zu gucken. Dauerwerbesendungen und solch tolle Dinge. Es macht sich schon etwas Abschiedswehmut bemerkbar.