San Francisco- von China Town bis Pier 39

Es ist Freitag, der 1. August. Ich werde wach und haue mir pauschal gleich wieder zwei Paracetamol rein. Das kann ja noch heiter werden. Schlimm erkältet. Egal. Heute unser erster San Francisco Tag. Unser Motto hat sich bis jetzt gut bewährt- alles in Ruhe und nacheinander. Das Wetter ist bedeckt. Das ist hier wohl immer so. Die Sonne zeigt sich erst ab Mittag. Nach den Tagen der Affenhitze bekommt mir das persönlich ganz gut. Hat so 21 Grad. In der Hotellobby führt eine Tür direkt in den … na? Röchtöch, in den Starbucks. Ole holt uns erst mal einen Starterkaffee. Ein bisschen ausruhen noch bevor es los geht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es ein Breakfastfachgeschäft Sam’s Diner. Das ist unser erstes Ziel. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Es ist wie im Fernsehen, man kommt rein und wartet an der Tür und wird an einen Platz geführt. Sehr aufmerksam. Ich bestelle das Omlette-Frühstück „Dirty Harry“ aus der Rubrik „Our Specials“ und habe hohe Erwartungen. Ich werde bei meiner Bestellung gebeten mich zwischen zwei Dingen zu entscheiden, aber ich verstehe immer das Selbe. Sie meinte Tomato oder Potato. Ich nehme Potato. Ole nimmt was amerikanisches, Pancake mit Bouletten und Bacon. Was die Bedienung bringt ist überwältigend und meine Erwartungen werden in vollem Umfang erfüllt. Ich esse alles auf, bin glücklich und es wird bis abends vorhalten. Wir marschieren zur Muni, was die in S.F. ansässige Metro meint. 29Dollar für drei Tage. Wir sind dann mit der Bahn zum Embracadero gefahren. Das ist direkt an der Bay und markiert den Punkt, von dem aus die ganzen Piers abgehen. Es ist 11 Uhr. Voller Entzücken sehe ich sie stehen. Leer und nur auf uns wartend- die Cable Cars. Wir warten bis sie zur Haltestelle kommt, um uns zu holen. Eigentlich kostet eine Fahrt 7 Dollalala, aber alle Cablefahrten sind in der Munikarte mit drin. Glückes Geschick. Wir fahen also Cable Car. In San Francisco, Californien. Das will mir zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig in den Kopf. Straße rauf, Straße runter- ein tolles Erlebnis. Wieder am Embracador angekommen, entdecken wir den Kunsthandwerkmarkt. Bilder, Schmuck, Klamotten, hach einfach lauter schöne Sachen. Ich brülle noch über den Platz, jemand möge mir einen Igel in die Tasche packen. Hat keiner gemacht. Also kaufe ich mir eine schöne Haarspange und ein Armband. Ich bin fröhlich. Wir spazieren zum Pier. Meine Güte, diese Möwen sind ja riesich. Der Kunsthandwerkerdings ist in einen Markt mit essen Übergegangen. Leckere Sachen, viele Meeresfrüchte. Leider nix für den Mann aaaber für die Apu. Wir entscheiden uns wieder Cable Car zu fahren und in China Town auszusteigen. Eine schöne Kirche besichtigt. Kirchen hat es hier, ähnlich wie in N.Y. eine ganze Menge. Dann beginnt China Town. Das ist wie wir finden nicht mit N.Y. zu vergleichen. Man hat nicht so sehr den Eindruck, dass man eine Fassade für Touristen aufrecht erhält, sondern es ist irgendwie authentischer. Krasse Hinterhöfe und wunderschöne Häuser, riesige Geschäfte mit wirklich tollen chinesichen Sachen drin. Auch hier ist das Stadtbild von alten Männern beim Glücksspiel geprägt. Wir kommen an einer, wenn nicht sogar der Glückskeksfabrik vorbei, vor der eine riesige Schlange steht. Wir glauben, man kann sich dort eigene Glückskekse machen lassen. Habe gerade keinen Bedarf an Glückskeksen. Alles fein. Ich kaufe Krimskrams. Ja ich stehe dazu- ich kaufe gerne Krimskrams. In einem Laden hängt ein Drache unter der Decke. Ein Drache, wie in dem Film „Is was Doc?“ in dem Barbra Streisand und Ryan O’Neill mit einem Fahrrad drin stecken und die Straßen S.F. langrasen. Brüllend komisch dieser Film. Wir fahren zu Fishermans Wharf. Meine Güte, da ist vielleicht was los. Voll aber toll. Wir schlendern und sehen zwei englische Akrobatenbrüdern bei ihrer Show zu. Ganz großartig, sehr lustig und unterhaltsam. Ich bin schwer begeistert. Dann kommen die Seelöwen, die Tag für Tag auf dem Pier und im Wasser dümpeln und niemand so recht weiß warum. Wieso liegen die da? Wo sind sie hergekommen? Oder hat sie doch jemand aus touristischen Gründen mit unsichtbaren Fesseln dort fest gemacht? Wie auch immer. Nach dem letzten schweren Erdbeben irgendwann in den 80ern waren sie da. Dann kommen wieder Läden. Auch hier wieder zu betonnen, dass es da nur wenig touristischen Mist gibt. Diese Stadt hat irgendwie Stil. Ich kaufe mir ein Shirt und verdammt ja es ist ein Herz drauf und der Bär, der zu Californien gehört wie der Pacific und die Sonne. Es wird dunkel und wir fahren mit der Bahn in Richtung Hotel. Abends ist sie allgegenwärtig, die bittere Armut. Ich habe noch nie so viele Obdachlose gesehen. Sie sind überall. Wir essen noch eine Kleinigkeit und verschwinden in unser Zimmer. Ich schreibe schön Blog und der Gatte pennt gleich ein. Ich schlafe so naja, habe zwei Panikattacken, weil irgendwer eine Tür knallen lässt und ich denke, es sei ein Erdbeben. Hätte ich bloß früher nicht diesen blöden Film gesehen. Diese Erdbebengeschichte geht mir nicht aus dem Kopf.

New York- ein Nachtrag

Ich hatte ja das Eine oder Andere über diese Stadt schon gesagt. Ein paar Dinge möchte ich ergänzen. Da sind zum einen diese Foodtrucks zu nennen. Wagen, die insbesondere zur Mittagszeit, aber auch sonst überall rumstehen und warmes essen verkaufen. Viel halal und Kuchen und Kaffe. Ich persönlich habe mit dem Verzehren auf der Straße so meine Probleme- kleckere ich doch rum oder mir fällt was runter. Schwierig finde ich, dass einem in New York ewig Tropfen von oben auf den Kopf und ins Gesicht fallen. Tropfen von den tausenden Klimaanlagen, die an den Fenstern abgebracht sind. Das finde ich so ekelhaft, das gibt’s gar nicht. Bäh. Alle Toiletten sind im Grunde gleich ausgestattet. Häufig gibt es für alle nur eine oder zwei. Nix da rechts die Damen links die Herren. Der Hammer ist die Klospülung. Mit einem affenzahn und eben solchem Krach wird das zu spülende Restgut abgesaugt. Wussten sie schon, dass das amerikanische Toilettenpapier zwar auch rechteckig, aber länger in der Breite denn in der Länge ist als bei uns? In New York gibt es im Grunde an jeder Ecke einen Starbucks. An jeder Ecke. Ich frage mich, was die Menschen gemacht haben, als es noch kein Starbucks gab auf der Welt. Diese Läden sind immer voll. Gut sie verfügen alle über Wifi, aber das kann doch nicht der Grund sein. Auch wenn man schnell den Eindruck bekommen könnte, dass einer jeden und einem jeden ein Smartphone oder Tablet an der Hand angewachsen ist. Habe nur ein mal einen Mann in der U-Bahn lesen sehen. Ein Buch meine ich. Nun ist es so, dass es bei Starbucks wirklich tolle Dinge gibt, sowohl zu essen als auch zu trinken. Das, womit der Laden aber sein Geld verdient ist Kaffee. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass diese Becher die man da bekommt dermaßen riesig sind sondern ebenso enorm teuer. Wahnsinn. Ich möchte immer einen kleinen und der ist schon groß. Und so sieht man die Menschen in der einen Hand das Smartphone, in der anderen Hand den Luxuskaffee und man fragt sich… was machen all diese Leute? Eines tun sie bestimmt. Auf einen Kollaps zusteuern. Das kann eigentlich nicht anders sein bei dem Energieverbrauch und diesen Unmengen an Müll die da stündlich fabriziert werden. Plastik. So viel Plastik. Wasser in Plastikflaschen bei sengender Hitze und alles Müll, kein Pfand. Nur eines haben die New Yorker wohl voll raus- eine gesunde Lebensweise. Die sind so verrückt, dass die bei fast 40 Grad im Schatten durch ihre Wolkenkratzerschluchten joggen. Und nicht nur ein oder zwei sondern wirklich viele Menschen. Egal wo, Hauptsache laufen. Und dann überall Veggi und Smoothie und Grünzeuch im Essen und so. Ole sagte 60% der New Yorker seien Single. Ja das ist doch kein Wunder oder? Bei dem was die alles machen den ganzen Tag.

Heute verlassen wir New York

Der Freitag. Tag unserer Abreise nach San Francisco. New York ade. Klamotten alle wieder in den Koffer. Na das mache ich in den nächsten Wochen ja noch ein paar male mehr. Im Affinia Hotel gibt es Baggage Rooms. Koffer rein, ausgecheckt und noch ein paar Stunden in N.Y. verbringen. Die Wochen-Subway-Karte für 32$ hat sich absolut bezahlt gemacht. Wir sind wirklich viel gefahren. Das Wetter war wieder super und weil wir das Gefühl hatten, nicht genug vom Central Park gesehen zu haben sind wir da noch mal hin gefahren. Auf Höhe des J. Onassis Reservoires ausgestiegen und rein in den Park. Ich verspürte ein dringliches Bedürfnis. Wir fanden zwar keinen Restroom dafür aber eine Kreditkarte. Vernon jr. musste sie beim joggen oder was weiß ich denn verloren haben. Und weil wir ehrliche Leute sind, sind wir natürlich nicht shoppen, sondern zur Polizei gegangen. War gleich um die Ecke. Vernon jr. wird seine Karte also vermutlich unversehrt zurück bekommen und ich war schön im NYPD mal auf’n Klo. Konnte also weitergehen mit der C.P. Tour. Wer noch nicht in diesem mächtigen Stadtpark war und ihn nur aus Filmen kennt, muss wissen, dass es dort schon auch Straßen gibt, auf denen Autos fahren, aber vor allem gibt es viele Radfahrer da. Wir beobachten einen Mann während wir an einem Käsebagel kauen. Er kam mit dem Rad angerauscht, sprang ab, stellte das Rad auf den Ständer, zückte das Mobiltelefon im Fotomodus und wartet. Mensch sage ich, das ist bestimmt so’n Paparazzi und gleich kommt Georg Clooney angejoggt. Wir warten gespannt, der Mann auch. Die Spannung steigt- wer wird gleich kommen? Woody Allan, David Bowie, Pia Zadora? Es war seine Frau nebst Tochter. Er animierte beide zum Winken für sein Foto und dann waren die Drei verschwunden. Meine Spannung auch. Haben unseren Bummel dann fortgesetzt und sind langsam wieder zum Hotel zurück. Schade. Mein großer Traum einen Gassigänger mit zehn Hunden zu fotografieren hat sich nicht erfüllt. Diesmal. Der Weg führte uns über die 5th Avenue mit Prada, Gucci, Rolex, Dolce und dem ganzen Schnick Schnack. Die Subway Station dadrunter dagegen ist mehr so Bronx. So ist es häufig zu sehen hier- oben hui, unten pfui. Ich habe entschieden nicht mit den Öffis zum J.F.K. zu fahren sondern ein Taxi zu spendieren. Man kann in N.Y. nicht gerade von Feierabendverkehr sprechen, weil es immer voll ist, aber freitags, so mussten wir lernen, ist es besonders voll. Haben es aber pünktlich zum Einchecken geschafft. Flug 541 mit United Airlines nach San Francisco geht planmäßig um 6.32pm. Die Boing 757 erreicht in 6,5 Stunden ihr Ziel. Auf dem Hinflug hatte ich Ole gefragt, was eigentlich eine Stewardess macht, wenn sie älter geworden ist. Bei der Lufthansa waren nur junge, gepflegte und hübsche Flugbegleiterinnen an Bord. Jetzt weiß ich es. Sie arbeiten bei United Airlines. Und mit ihnen ist auch ihr Serviceanspruch gealtert. Dazu gibt es kein Essen, außer man kauft es selber und man droht ständig zu verdursten. Umsonst sind alkoholfreie Getränke. Während ich mir den Film „Grand Hotel Budapest“ ansehe, fühle ich meine Gesundheit schwinden. Hat sie mich doch noch erwischt, diese Klimaanlagenpest. Ich bin traurig, weil ich mich darauf eigentlich gut vorbereitet hatte. Immer Jacke angezogen und Schal getragen. Die Temperaturunterschiede zwischen Draußen und klimatisiertem Drinnen waren einfach zu krass. Egal. Es wurde schnell dunkel und wir haben Denver gesehen. Sieht hübsch aus von oben. Später sagt Ole:“Guck mal da hinten flackert immer Licht. Das ist bestimmt Las Vegas.“ „Nein, das ist ein Gewitter.“ Um Punkt 10pm waren wir wieder unten. Nun trennen uns 9 Stunden von euch da zu Hause. Der Flughafen in San Francisco ähnelt einer riesigen Chilloutarea. Ganz schön gemacht. Koffer übrigens alle da. Wir fahren mit dem Taxi ins Whitcomb Hotel. Das ging richtig flott. 2. Floor, wunderbar. Witzig, der Mann an der Rezeption heißt James. Ole fährt mit dem Gepäck in den 2. Floor, ich nehme die Treppe. Die Tür des Treppenhauses geht direkt hinter mir auf und ein Mann kommt rein hinter mir die Treppe rauf mit einem riesigen Messer in der Hand. Also da hatte ich einen Moment Muffe. Verrückt. Was wollte der damit? Das Zimmer ist kleiner als das davor, aber auch sehr schön. Ich nehme zwei Paracetamol gegen das Aua im Kopf und den Nasennebenhöhlen und Ole geht noch mal raus um Wasser zu kaufen. Heißes Pflaster hier. Mann oh Mann.

Der Hubschrauberdonnerstag

Am Donnerstag zeigte sich New Yorks Himmel ausnahmsweise ein mal bewölkt. Gott sei Dank. Wir hatten einen Hubschrauberflug über Manhattan gebucht. Bilder davon habe ich ja schon vorweg genommen. Es ist nicht immer möglich, die nötige Zeit für das Schreiben zu finden. Der Himmel war also bewölkt und es war an der Zeit mal Wäsche zu waschen. „Do you have a Laundryservice?“ „Yes I do“. Ein Raum mit zwei Waschmaschinen und zwei Trocknern, einem Wechselautomaten und einen Automaten, aus dem man Waschpulver ziehen kann. Der Amerikaner an sich hat es mit den Waschmaschinen anders als wie wir. Da wird oben einfach eine Klappe aufgemacht, Wäsche rein, Klappe zu. Nichts mit verriegeln und Lämpchen und so. Pulver rein, angemacht, fertig. Ich frage noch den Businessman , wich Button ich pushen soll und ab geht’s. Mit Waschen und trocknen war die Sache in 1,5 Stunden erledigt. Ole führte noch ein Telefonat mit den Hubschrauberleuten, wo genau wir hinkommen sollen. Ich finde das ja ganz toll wie er das macht. Als er sagte: „Then everything is clear.“ war auch alles klar und wir machten uns gemütlich auf zum Pier 6. Hab eich erwähnt, dass wir nicht die routinierten Helicopterflieger sind? Es ist schon aufregend. Wer den Film „I am Legend“ mit Will Smith gesehen hat, weiß wo der Pier 6 ist. Auf einem kleinen Wochenmarkt noch ein kleines Frühstück gekauft und los ging es. Sicherheitskontrolle. Schwimmweste, Filmchen dazu und dann warten. In so einen Helicopter passen insgesamt 7 Leute. Der Pilot sitzt vorne rechts, daneben nehmen noch zwei platz und hinten noch mal vier. Klingt eng, ist es auch, aber diese Reise fordert einen ja auch an anderen Ecken und Kanten. Dann schön anschnallen und Kopfhörer auf und dann geht es auch schon los. Also das Fliegen mit so einem Teil ist ja mal die Krönung. Könnte ich den ganzen Tag machen. Wenn im Rewe Center mal wieder Hubschrauberfliegen ist, dann bin ich aber dabei. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt im Grunde gut. Kein Regen, keine Sonne, keine Schatten. Und ehe man sich versieht, ist man schon wieder gelandet mit einem Dauergrinsen ausgestattet. Meine liebe J., jetzt weiß ich was dich so begeistert. Danach fühlte sich mein Mann hoffnungslos unterhopft. Auf dem Hinweg waren wir am „Bierhaus Bavaria“ vorbei gekommen und dort kehrten wir ein. Lustig, wenn der Amerikaner einen auf deutsch macht. Die Bedienung im Dirndl und Bilder von Schloss Neuschwanstein. Dafür gab das Schnapssortiment Bärenjäger her, den wir natürlich nicht angerührt haben. Dann fing es zu regnen an. Also nicht so ein bisschen zu stippern oder zu schauern- nein. Es goss wie aus Eimern. Und was soll man schon machen? Spazierengehen kann man ja wohl kaum. Die Wahl viel auf das Kaufhaus Macy’s, eins der Größten überhaupt. Liebe W. H. ich habe nichts gekauft. Nichts. Das Tollste, was dieses Kaufhaus zu bieten hat, ist eine uralte Holzrolltreppe. Kaufhof ist alle male schöner und so gingen wir ungeshoppt wieder raus. Das wird wohl nichts mehr mit dem Shopping in New York. Vielleicht liegt es daran, dass ich das auch sonst nicht so zu meinen Hobbys zähle. Wir sind erstmal zurück ins Hotel. So langsam zehrt es an den Kräften und den Gehwerkzeugen dieses N.Y. Das Wetter hatte sich etwas in den Griff bekommen und Ole wollte gerne in einen Jazzplattenladen. Um unsere Füße und Beine etwas zu schonen, wollten wir nicht ganz zu fuß dorthin laufen und sind in die Penn Station runter. Ich weiß nicht, ob ich es an anderer Stelle erwähnte, aber diese Station ist riesig. Riesig! Und so liefen und liefen wir durch die Tunnel Trepp auf und Trepp ab um dann eine Station zu fahren. Oben aus der Station rausgekommen sagt der Mann:“Oh guck mal, ich kann unser Hotel da vorne sehen.“ Hm. Wir suchen also den Plattenladen. Wir finden ihn in einem Haus in der 8. Etage mit Klingel. Sie machen meinem Mann nicht auf. Der Plan ändert sich also. Wir suchen auf der Karte… und zack kommt wieder einer und fragt, ob er helfen könne. Ja kann er. Wir suchen die High Line. Die High Line ist eine ehemalige Hochbahnstrecke und als eine Art Erholungsraum begrünt worden. A pro pos Art- Kunst gibt es da auch eine Menge. Man kann ein gutes Stück hoch oben auf ihr entlang flanieren und schöne Aus-und Einblicke genießen. In einem kleinen Tunnel spielte dann auch die gleiche Jazz Kombo, die wir einen Tag zuvor schon im Central Park gesehen hatten. Is nämlich gar nich so groß dieses New York. Dort haben wir uns hingesetzt und gelauscht und an einer Wand Kurzfilme angesehen. Kunstkurzfilme. Kranke Kunstkurzfilme. Es dämmerte. Wir streiften durch Chelsea. Dort gab es früher eine Menge Industrie und aus Teilen dieser Gebäude entstand der Chelsea Market. Ganz toll gemacht innen mit Geschäften und so. In diesen alten Fabrikteilen wurde der berühmte Oreo Keks erfunden und gebaut. Auf dem Weg zum Bus haben wir dann noch einen Cache gemacht. Da lachte mein Herz. Es musste noch ein kleiner Imbiss her. In eine klebrige Klitsche gegangen und Cesar Salad bestellt mit der Frage, welches Dressing ich da drauf haben möchte. Äh. Sie war klebrig? Ja weil sich das Fett auf allen Artikeln gelegt und einen gleichmäßigen Film gebildet hat. Dieser war allerdings keine Kunst. Das Essen war aber lecker. Uns tut alles weh als wir im Hotel ankommen. Beste Voraussetzungen für San Francisco mit seinen Hügeln und Treppen. A pro pos Treppen. Haben gleich im Hotel in San Francisco angerufen und ein Zimmer schön down bestellt.

Wir sind ja wahnsinnig viel zu Fuß unterwegs

Der Mittwoch Morgen verlief gut. Keine besonderen Vorkommnisse. Wie jeden morgen muss man erst mal raus. Is immer noch schockich. Der heutige Kaffee kam aus einer Bude an der Straße. Der ist auch gut gewesen und nur ein Drittel so teuer. Das freut einen. Woran merken sie, dass der Dollarkurs schlecht steht? Sie verdursten und/oder verhungern. Es ist den Amerikanern nicht gestattet irgendwo rumzusitzen und Kaffee zu trinken außer natürlich an ausgewiesenen Stellen. Wenn irgendwo ein großer Stein steht, darf man da stehen und trinken aber nicht sitzen. Auch gut. Wir unterhalten uns mit einem Ureinwohner dieser Stadt, also einer, der hier geboren wurde. Ich unterhalte mich natürlich nicht. Dafür reicht es nicht. Do you have a Faxmachine? Es ist wieder sehr heiß und schlimm schwül und von diesen Klimaanlagen und dem ewigen hin und her habe ich leicht Hals. Wir fahren von der Pennsylvania Station, kurz Penn Station, nach Brooklyn. Die Sonne lacht wenn auch zu laut und wir starten einen tollen Spaziergang von Brooklyn nach Manhattan über die schönste Brücke der Welt. Sage ich jetzt mal so. Die Sonne ist in unseren Rücken und das verschafft tolle Fotos. Viele Leute haben dort Aufkleber hinterlassen z.B. „SV Memmingen“ oder „Ist ja ganz schön hier, aber waren sie schon mal in Baden-Württemberg?“ Kurze Trinkpause, is ja so heiß und gerade erst 11 Uhr. Der richtige Zeitpunkt für Chinatown.

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„Welcome in Chinatown“ na gut. Ich finde es etwas befremdlich. Wir gehen in ein Geschäft, in dem es lauter Dinge gibt, von denen ich gesagt hätte, es wäre für meine Hunde. Kann ich nicht sagen was das war. Pilze oder so? An manchen standen dreistellige Dollarbeträge. Dafür duftet es nach Gewürzen. Wir gehen in ein kleines chinesisches Restaurant. Ich bestelle irgendwie Ente und Ole Frühlingsrollen. Chinatown ist tatsächlich eine Stadt für sich mit unheimlich viel Kitsch und Krams. Fächer, Solarkatzen mit Winkearmen und Jadefiguren und Schwerter. Mir is heiß ich kaufe den hässlichsten Fächer den ich finden konnte. Wir hören Musik aus der Ferne. Chinesische Musik und von ihr angezogen kommen wir in einen kleinen Park. Auf Bänken sitzen alte und junge Chinesen und lauschen den Klängen, mögen diese auch noch so schief sein. Man hat den Eidruck, die Instrumente seien aus Dosen und Fäden selber gebaut. In dem Park steht auch ein offener Pavillon und darin saßen Menschen beim Spiel. Am anderen Ende gab es noch eine Kapelle, deren Musik nicht ganz so schief klang. Alles in allem hatte ich das Gefühl in einem Film zu sein. Nur habe ich in dem keine Rolle. Chinatown geht nahtlos in Little Italy über. Ganz bezaubernd mit tollen kleinen Pizzerien und Kneipen, die man aus dem einen oder anderen Mafiafilm kennt. Wir gehen ins Mulberry, auch eine kleine Kneipe. Wir setzen uns an die Theke und bestellen ein Bier ohne zu fragen was das kostet. Wir sind ja schließlich im Urlaub. Ich stelle anhand eines Bildes an der Wand fest, dass genau da wo ich sitze einst Frank Sinatra saß. Das freut mich. Nun ist es endlich Zeit in den Central Park zu gehen. Nach Jahren habe ich zu diesem Zeitpunkt meine Liebe zur Fotografie wieder entdeckt und so betreten wir den mächtigen Stadtpark mit der Kamera im Anschlag. Wussten sie schon, dass der C.P. zwei mal so groß ist wie das Fürstentum Monaco? Ich fotografiere mir einen Wolf und wir sehen tolle Sachen. So ein Tierchen, das aussieht wie ein Eichhörnchen aber keins ist. Vielleicht ein A oder ein B Hörnchen. Eine tolles Jazz-Quartett zur großen Freude meines Mannes. Einen alten Mann der riiiesige Seifenblasen macht, einen Schlagzeuger, der mit verbundenen Augen auf sein Instrument eindrischt wie Tier aus der Muppet Show. Ein nostalgisches Kinderkarussel. Und Hunde. Viele Hunde, die meist von Männern ausgeführt werden. Einer süßer als der andere… Hund. Natürlich sind wir auch zum John Lennon Memorial in Strawberry Fields gegangen. Das ist da so ähnlich wie bei der Mona Lisa. Alle rennen hin, stellen sich auf das wunderschöne Mosaik, lassen sich fotografieren und gehen wieder weg. Da stellt man sich doch nicht drauf Mensch. Ole wollte dann noch dorthin gehen, wo John Lennon einst von einem Verrückten erschossen wurde als er aus dem Dacotabuilding trat. Es ist etwa 18 Uhr, als wir uns entscheiden dem Flatironbuilding einen Besuch abzustatten.

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Es ist ja immer eine wahnsinns Überraschung aus den stinkenden und extrem heißen Subway Stationen zu kommen, weil man ja nie weiß, was einen da oben erwartet. Das was uns erwartete war schon spannend und sicher typisch für New York. Vor dem wunderschönen Gebäude ist der Madison Square Park und dort war ein DJ auf einer Bühne, der Singles auflegte mit 60er und 70er Jahre Soul und zwar ohrenbetäubend laut. Davor standen hundert Leute bei 36 Grad im Schatten und tanzten wie verrückt. Eine riesige Party einfach so und mitten in der Woche. Drumherum der Verkehr und direkt daneben eine Hundeauslauffläche in der 20 und mehr Hunde miteinander tobten während Herrchen und Frauchen zur Musik wippen. Tja. Wir haben uns das ein gutes Weilchen angesehen, zum tanzen war mir das zu warm und mir taten die Füße weh. Schön im Dunkeln mit dem Bus nach Hause gegondelt und ab in die Heia. Am Donnerstag steht Hubschrauber fliegen auf dem Plan. Meine Güte was hier alles los ist.

 

 

 

Ein Dienstag in Manhattan

Wie gesagt, um drei Uhr wach. Alle Beide. Ich bekomme von meinem Mann den ganz heißen Tipp: „Tu einfach so als wenn du schläfst.“ Aha. Wir stehen um sieben auf und trinken einen Tütenkaffe entkoffeiniert mit Kaffeeweißer. Is nicht schlecht, kann einem nur schlecht von werden. Ich steige in die Dusche, wasche mir das güldene Haar. Mein Mann ruft öfter hintereinander „Oh, oh, oh“ aus. Ich kann da immer nichts mit anfangen, da ich da nie raushören kann, ob das was Gutes oder was Schlechtes bedeutet. In dem Fall war es schlecht. Zum Zwecke der Rasur ließ er Wasser in das Waschbecken ein, doch leider hatte die Keramik einen Riss. Das Wasser lief raus und überall hin. Hach denke ich wie lustig doch dann kam die Information, dass es den Fön gerissen hat. Wo stand ich gerade? Wer wollte seinen ersten Tag in der Stadt der Städte mit einer hübschen Frise starten? Ich habe keinen Fön dabei um Gewicht zu sparen. Der Gatte geht zur Rezeption runter. Ich rufe noch:“Ich brauche einen Hairdryer. Please! A HAIRDRYER.“ Mann kommt zurück, es klopft an der Tür, herein kommt ein Klempner- ohne Hairdryer. Ich versuche zu erklären, dass das Waschbecken keine Priorität hat. Meine Haare aber schon. Fön kommt mit einem anderen Mann kurze Zeit später zur Türe herein. Ich bin glücklich, gut frsiert und ab geht’s. Also wieder vor das Hotel getreten und Anpassung betrieben. Is schon ne Nummer da draußen. Genau gegenüber ist der Starbucks. Wunderbar. Kaffee und so ein Teilchen aus Fett, Fett, Käse und Ei, dass im Grunde den gesamten Tagesbedarf an Kalorien für sich beansprucht. Großartig. Das Subwayfahren ist eine kinderleichte und Eindruck machende Angelegenheit. Wir kaufen kurzer Hand jeder eine Wochenkarte. Da kann der Mann mit Frau fahren was das Herz begehrt. Sprechen wir kurz über den Newyorker und die Newyorkerin an sich. Ich bin noch nie wo gewesen, wo Menschen der Art freundlich und hilfsbereit sind. Geradezu aggressiv hilfsbereit. Wenn man aus Norddeutschland kommt und trifft auf einen Newyorker darf man besser keinen fragenden Gesichtsausdruck auflegen, sonst wird man die nicht wieder los. „Can I help you?“ Äh… Noch ein Wort zu der Stadt an sich. Ich frage mich die ganze Zeit, wie um alles in der Welt diese funktioniert. Es ist unglaublich. Ein Großteil der Leute hier haben mächtig aber sympatisch einen an der Waffel. Der Lärm ist enorm und der Geruch eine Mischung aus dem, was aus Klimaanlagen hinten raus kommt, Urin, Autoabgase und Mensch. Alle sind enorm geschäftig und alles ist immer in Bewegung. Der Verkehr ist der Abgrund und alle hupen ewig. Ewig dieses gehupe. Und trotz allem ist es geordnet, aufgeräumt und funktioniert. Ich glaube, das liegt daran, dass viele Menschen dort hineingeboren sind und sie hier gerne leben. Man muss das wollen. Die Armut ist groß und der Dienstleistungsgedanke steht an oberster Stelle. Viele tun was sie können um an Tips zu kommen. Freundlichkeit wird belohnt. Ein Gedanke, den ich gerne mitbrächte nach Hause. Ich schweife ab. Wir fahren also mit der Subway. Wir haben einen Termin nämlich. Highnoon ist Bötchenfahren angesagt. Ein mal mit der Circle Line um Manhattan schippern. Eine wunderschöne Tour. Die Freiheitsstatue ist nicht so groß wie erwartet, dafür aber um so schöner. Ich liebe sie die standhafte Dame. Eine Fahrt auf der Alster in Hamburg mit abwechselnd Villa und Büschen ist auch ganz hübsch, aber dieses Manhattan ist derart abwechslungsreich- das habe ich nicht erwartet. Viele Hochhäuser, viele Brücken aber auch Wald und Türmchen und Bootshäuschen.

    
  
  
Zweieinhalb Stunden gehen schnell rum. Schön gewesen! Eigentlich war unser nächstes Ziel Chinatown, doch da kamen wir nicht so einfach hin. Wir sind ja ein recht spontanes Pärchen und sind dann eben woanders hin gefahren- zum 9/11 Memorial. War eigentlich nicht unser Plan, aber im nachhinein sind wir beide froh, das gesehen zu haben. Es ist unwahrscheinlich beeindruckend und auch bedrückend und riesengroß. Würdevoll und andächtig plätschert unverdrossen eine enorme Wassermenge in den Boden dieser Becken. In die Erde nicht in die Luft. Wie ergreifend. Durch nichts erschüttert steht die St. Pauls Chapel. Sie beherbergt ein Kleinod an Mitgefühl und Anteilnahme der ganzen Welt. Ein Wahnsinn, was Menschen dort alles zusammengetragen haben aus Solidarität. Weiter geht der Weg auf einer der Avenues und wir machen mal ein Päuschen. Uns kommen viele Menschen mit Hunden entgegen. Aus einem Gebäude mit der Aufschrift „SPOT Company“. Ein riesen Laden, in den der Newyorker und die Newyorkerin den geliebten Hund bringt wenn mal gearbeitet werden muss. Wir gehen da rein. Ich sage  was von „I am a Dogtrainer and a Bahavior Advisor“ und wir bekommen eine Führung durch die Company. Ein Wahnsinn das Ganze. Vor allem die Preise. Ich wandere aus und mache auch eine Company mit Dogs. Weil wir zufällig daran vorbei kamen, sind wir mal an der Wallstreet ausgestiegen. Auch ein Wahnsinn. Ole und ich freuen uns über zei Mädels, die ein Selfie mit Stinkefinger vor dem Donald Trump Gebäude machen. Wir essen erst mal eine Pommes äh French Fries. Unser letztes Ziel für diesen Tag war der Times Square. Ein Wahnsinn und damit ist nicht nur der Stromverbrauch gemeint. So viel Trubel. Ich lasse mich ablichten mit Hello Kitty und Woody. Ganz toll. 

  
Wir stehen vor einem riesigen Disney Shop und die Augen glitzern. Ich habe uns ein Reisemaskottchen geschenkt. Er ist wundervoll und kann neunzehn verschiedene Sachen sagen, wenn man hinten an seiner Strippe zieht. „I have a Snake in my Boot“ oder „Jihaaa“. Der Abend klang aus in einem Irrsinn aus Licht und Menschen.